(M)Ein Thema für Weimar

Weimar muss sicherer Hafen sein

In Weimar leben viele Menschen, die nicht in Deutschland geboren worden sind. Sie arbeiten hier, etwa in medizinischen Berufen oder als Künstler. Sie studieren an den Weimarer Hochschulen. Sie leben hier als Flüchtlinge vor Krieg, Verfolgung und Elend. Wir sehen es diesen Menschen nicht an, was sie nach Weimar geführt hat, und das ist gut so!

Kein Mensch ist zweitklassig!

Wenn ich an der Bushaltestelle am Klinikum stehe, höre ich leider nicht selten abfällige Bemerkungen über „nicht deutsche“ Ärzte, die die wartenden Fahrgäste behandeln haben. Die negativen Äußerungen beziehen sich jedoch ausschließlich auf die mögliche Herkunft und den Akzent des medizinischen Personals. Kritik an der Behandlung? Fehlanzeige.
Ich frage mich ernsthaft, was mit diesen Leuten los ist!?

Schlägt man die Zeitung auf oder schaltet die Nachrichten ein: Fachkräftemangel in allen Branchen. Ob Handwerk, Pflege, Medizin, Einzelhandel. Überall wird händeringend Personal gesucht.

Aber wechseln wir mal die Perspektive. Wie wird sich ein Mensch fühlen, der als Arzt im Klinikum arbeitet und damit konfrontiert wird, dass man ihn, weil er ein Flüchtling sein könnte, schlecht behandelt. Oder der sieht, dass Menschen, die vielleicht seine Landsleute sind, als Flüchtende diskriminiert werden? Wird dieser Mensch wohl bleiben und gerne die versorgen, die ihn als Menschen zweiter Klasse behandeln, wenn sie ihm auf der Straße begegnen? Ich möchte, dass wir Menschen nicht nach Nützlichkeit bewerten, sondern einfach als Menschen!

Die negativen Äußerungen beziehen sich jedoch ausschließlich auf die mögliche Herkunft und den Akzent des medizinischen Personals. Kritik an der Behandlung? Fehlanzeige. Ich frage mich ernsthaft, was mit diesen Leuten los ist!?

Ein besseres Leben für alle hier

Und wenn wir jedem Menschen eine Chance geben, werden die allermeisten diese ergreifen. Sie werden eine Arbeit suchen, sie werden uns helfen, unsere Gesellschaft am Laufen zu halten.

Denn die, die hierher kommen, suchen ein besseres Leben. Und wenn mal ein schwarzes Schaf dabei ist, sollten wir uns daran erinnern, dass es eben Menschen sind. Mit Stärken und Schwächen, oft traumatisiert, herausgerissen aus den eigenen Familien, der Heimat.

Es liegt auch an uns, diesen Menschen Halt und Heimat zu geben. 

© 2024 Alexandra Hartung